Baugrube

18.000 Kubikmeter Materal entfernt

Die bis zu zwölf Meter tiefe Baugrube für die Sport- und Mehrzweckhalle in St. Blasien ist fertig. Die Stadt wartet jetzt auf die Zusage des Bundeszuschusses, um mit dem Rohbau starten zu können.

ST. BLASIEN Bis zu zwölf Meter tief haben die Arbeiter die Baugrube für die zukünftige Sport- und Mehrzweckhalle bei der Fürstabt-Gerbert-Halle in den Hang getrieben. Bürgermeister Adrian Probst und Bauamtsleiter Manuel Ebner informierten die Gemeinderatsmitglieder am Dienstag vor Ort über den Stand der Arbeiten und die nächsten Schritte. 

In mehrere Abschnitte ist das Millionenprojekt aufgeteilt, jetzt sind die Vorarbeiten abgeschlossen, die von der Stadt, teilweise mit Unterstützung aus dem Stadtsanierungsprogramm, bezahlt werden. Diese Arbeiten (Abbruch der alten Turnhalle, Verlegung einer Trafostation, Herstellen der Baugrube) kosten ungefähr zwei Millionen Euro, sagte Bürgermeister Adrian Probst im BZ-Gespräch.

In den vergangenen Monaten haben die Bauarbeiter insgesamt 18.000 Kubikmeter Material, davon 12000 Kubikmeter Fels, aus dem Hang bei der Fürstabt-Gerbert-Schule gemeißelt, gebrochen oder gesprengt, erläuterte Bauamtsleiter Manuel Ebner den Gemeinderäten bei der Ortsbesichtigung. Für die 27 Sprengungen waren mehr als 1000 bis zu zwei Meter tiefe Bohrlöcher notwendig. Das Vorgehen habe man gewählt, um die Erschütterungen so gering wie möglich zu halten. Bis auf eine zerbrochene Glasscheibe in der benachbarten evangelischen Kirche sei kein Schaden bekannt.

Die Baustelle wurde permanent überwacht, Messgeräte zeichneten alle Erschütterungen auf. Der tiefste Punkt liegt zwölfMeter unter der Oberfläche. Abgesichert worden ist die riesige Baugrube zum Teil mit einer Spritzbetonschale, mit 220 Ankern, die bis zu zwölf Meter in den umliegenden Fels reichen, sowie mit circa 550 Quadratmetern Steinschlagschutznetz. Für die Baugrube musste auch ein Teil des Schulfundaments freigelegt und abgestützt werden.

Ein Teil des Materials aus der Baugrube liegt im Zwischenlager am Rande des Sportplatzes. Dort wird es aufbereitet und schrittweise wieder vor Ort eingebaut. Daraus ist zum Beispiel die neue Kiesschicht hergestellt worden, auf der später die Bodenplatte der Halle liegen wird. Wann aber mit dem Rohbau begonnen werden kann, sei noch unklar, sagte Bürgermeister Adrian Probst. Das liege am Zuschussbescheid des Bundes, der zwar angekündigt ist, jedoch noch nicht vorliegt. Deshalb könne er auch noch nicht genau mitteilen, wie die Finanzierungshilfe des Bundes strukturiert sein wird, sagte er auf BZ-Nachfrage.

Sobald der Förderbescheid vorliegt, kann die Stadt die Rohbauarbeiten europaweit ausschreiben. Er gehe davon aus, dass die Bauarbeiten im Herbst weitergehen können. Das ursprüngliche Ziel, die Halle bis Ende 2025 fertiggestellt zu haben, ist nach der durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts ausgelösten Verzögerung hinfällig. Nun wolle die Stadt das Projekt Ende 2026 abgeschlossen haben, so Probst. Rund 15,5 Millionen Euro wird das Bauwerk kosten.Neben der Millionenförderung durch den Bund,  deren Höhe vom Zuschussgeber noch kommuniziert werden wird, rechnet die Stadt mit insgesamt rund 2,6 Millionen Euro aus dem Ausgleichsstock, mit 600.000 Euro aus der Sportstättenförderung, 800.000 Euro aus dem Stadtsanierungsprogramm, circa 900.000 Euro durch den Vorsteuerabzug und mit weiteren circa 200.000 Euro aus einem neuen Schulförderprogramm für Ganztageskapazitäten.

Die Stadt müsse dann einen Eigenanteil in Höhe von ungefähr 4,4 Millionen Euro stemmen. 2024 und in drei weitere Jahren werden dafür jeweils 600.000 Euro in den Haushalt eingestellt, erläutert Probst, circa zweiMillionen Euromüssen durch Darlehen aufgebracht werden. Die rund einjährige Verzögerung verteuert das Projekt. Allein die Busse, mit denen die Schülerinnen und Schüler zu Sporthallen in Nachbargemeinden transportiert werden, kosten jährlich 30.000 Euro, erläuterte Probst.