07/10/2024
Demontage – Reparatur – Simson SR50 – Juni / Juli 2024
Eines der großen Themen- und Handlungsfelder in der Technik, welche uns alle sehr direkt betrifft ist „Transport & Kommunikation“.
Viele Unterbereiche von Transport sind Motorentechnik, Getriebetechnik, Bremssysteme und Mobilitätskonzepte an sich werden hierunter zusammengefasst und auch im Technikunterricht thematisiert und wenn möglich auch praktisch bearbeitet.
Für defekte Geräte ist eine der gängigsten Methoden im Bereich der Technik, egal ob in der Schule, in einem technischen Beruf oder für den technisch gebildeten Laien: die Demontage, ggf. gefolgt von einer Reparatur des Systems und anschließend wieder die Remontage.
Am Ende des Schuljahres startete die Technikgruppe der R8b ein Projekt zur Reparatur eines alten DDR-Mopeds, einer Simson SR50. Hierbei werden viele bereits erworbene Kompetenzen der Material- und Verarbeitungstechnik abgerufen und völlig neue Kompetenzen erworben.
Begonnen wurde mit einer theoretischen Einführung ins Thema Demontageanalyse, gefolgt von einem kurzen, generellen Input zu Antriebssystemen.
Dann hieß es Mut fassen, die erste Schraube lösen und alles immer korrekt beschriften und lagern. Das nicht mehr funktionsfähige aber sichtbar größtenteils intakte Moped wurde in seine Bestandteile zerlegt.
Dabei wurden natürlich alle relevanten Teile, welche ausgebaut wurden, auch auf ihre Funktion überprüft. Begonnen wurde mit dem Vergaser, einem Bauteil welches sehr häufig für kleine bis große Probleme bekannt ist. Nach reiflicher Prüfung konnte zwar ein maroder Dichtring erkannt werden, jedoch kein großer Defekt, welcher die Funktionsfähigkeit der Maschine beeinträchtigen konnte. Es ging weiter mit dem Motor, Zylinder, Kolben, Kolbendichtringe. Zur Kontrolle und zur Wartung wurden auch die Trommelbremsen der beiden Reifen ausgebaut und auseinandergenommen. Auch die Elektrik des Mopeds wurde genauer angeschaut und musste teils demontiert werden.
Passend zum praktischen Fortschritt gab es immer kleine Theorieblöcke zu den entsprechenden Bauteilen.
Gleichzeitig wurden noch einige, etwas in Mitleidenschaft gezogene oder abhanden gekommenen Teile, repariert, ersetzt oder „getuned“.
Am Ende der Demontage war vom Moped nicht mehr viel zu erkennen, da auch die Stoßdämpfer, Schwingen und vieles weitere abmontiert waren.
Nachdem alle Teile gereinigt, Verschleißteile ausgetauscht und das Moped schon wieder in Teilen zusammengesetzt war, konnte leider noch keine Funktionsfähigkeit festgestellt werden.
Die Technikgruppe musste in den letzten Stunden nochmals tief in die Trickkiste greifen und konnte mit etwas Unterstützung das Kurbelwellengehäuse öffnen und die Lichtmaschine von der Kurbelwelle nehmen. Hier konnte schlussendlich auch der Fehler gefunden werden und mithilfe von einer Unterlegscheibe und etwas technischem Geschick eine Welle-Nabe-Verbindung selbst hergestellt werden.
In wahrlich letzter Minute konnte das Moped zusammengesetzt werden und es wurde eine Testfahrt durchgeführt. Mit etwas Hilfe beim Anschieben sprang das Moped an und fuhr tatsächlich wieder!
Etwas mehr als ein Monat ergebnisoffene Arbeit wurden am Ende mit lautem Knattern von einer frisierten Simson SR50 und strahlenden Augen belohnt!