19/07/2023
Exkursion zum Hartmannsweilerkopf – Klasse R9a / R9c
Während des Landschulheimaufenthalts der beiden Klassen, konnten wir mit der freundlichen Unterstützung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., eine geschichtsträchtige und eindrucksvolle Exkursion zum Hartmannsweilerkopf realisieren.
Vom Hirtzenstein (einem vorgelegten Hügel in den Vogesen) wanderten wir zum Monument über der Krypta des Hartmannsweilerkopfes. Hier startete unsere Führung und es wurde nochmals die Thematik des Stellungskrieges im 1. Weltkrieg generell und speziell am Hartmannsweilerkopf thematisiert. Als erstes wurde der Friedhof mit seinen 1.640 bestatteten französischen Soldaten begangen und anschließend in die Schützengräben derehemaligen französischen Stellungen eingestiegen. Entlang der französischen Stellungen, Befestigungen und Gräben ging es in Richtung des Gipfels vom Hartmannsweilerkopf während punktuell aus einem Tagebuch eines französischen Soldaten vorgelesen wurde. Mitgerissen von der Detailtreue und den Emotionen aus der Geschichte liefen wir, wie auch der französische Soldat am 06.04.1915, auf die deutschen Stellungen zu.
An den ehemaligen deutschen Stellungen angekommen wurde es noch deutlich eindrucksvoller, da diese betoniert und somit besser erhalten waren. Vom Gipfel aus folgten wir mehrere hunderte Meter dem komplett menschenverlassenen Kamm. Wir passierten den „St. Gotthardt-Tunnel“ (ein betoniertes Dach, welches den Eingang zu einem inzwischen verschütteten Tunnel schützte. Mutige Schülerinnen und Schüler konnten die alten, noch begehbaren deutschen Bunker oder Stollen (wie den „Bremer Ratskeller“) betreten, die engen Räumlichkeiten von innen begutachten und aus den kleinen Schießscharten nach draußen spähen.
Am Ende des Kamms, direkt bevor der Berg steiler abfällt, hatten wir einen wunderschönen Blick auf die komplette Rheinebene und den ausschlaggebenden Grund für die Auseinandersetzungen im Ersten Weltkrieg auf dem Hartmannsweilerkopf, direkt vor Augen. Wer diese Stellung hält, hatte die Kontrolle über die darunter liegende Rheinebene mit der damals so wichtigen Zugstrecke für Nachschub und Material.
Deutlich weniger Aussicht bot die Durchquerung des Felsen direkt von dieser Plattform aus. Trotzdem war das „Storchennest“, eine Stellung der Deutschen, welche in den Felsen hineingesprengt und gearbeitet war, sehr eindrucksvoll.
Auf der Rückseite des Felsen begannen wir mit Blick auf das Denkmal der Soldaten des 152 RI (Régiment d’Infanterie) unseren Abstieg vom „Menschenfresser“, wie der Berg im Elsass heute noch oft, aufgrund der blutigen Schlachten und vielen tausenden Todesopfern, genannt wird.