21/11/2024
Geschichtsexkursion Hartmannsweilerkopf R9a / R9b – 11.11.24
Die Exkursion war ein besonderes Highlight, auf welche sich bereits Schüler und Lehrer sehr freuten.
Mit dem Bus reisten wir bis zum Historial des Hartmannsweilerkopfes an und begannen dort mit einem sehr erlebnisreichen Tag.
Bevor wir losliefen, wurde an ein paar Verhaltensregeln (an historischen Orten) erinnert und insbesondere auf die Thematik und Geschichte des Elsasses im 1. Weltkrieg hingewiesen. Grundlegende Informationen über den Hartmannsweilerkopf, sowie die Kriegshandlungen auf dem Berg erzählt.
Nach dem sehr kurzen Einstieg führte unser Gang direkt auf die Krypta (in welcher mehrere tausend Soldaten ruhen) und nach kurzweiligen Informationen, über den Friedhof mit seinen 1.640 namentlich bestatteten französischen Soldaten.
Am Sattel angekommen begann unsere, durch Feldpost eines französischen Soldaten begleitete Tour, durch die Schützengräben der ehemaligen französischen Stellungen. Entlang der französischen Stellungen, Befestigungen und Gräben ging es in Richtung des Gipfels vom Hartmannsweilerkopf mit punktuellen Lesungen der Feldpost. Mitgerissen von der Detailtreue und den Emotionen aus der Geschichte liefen wir, wie auch der französische Soldat am 06.04.1915, auf die deutschen Stellungen zu.
An den ehemaligen deutschen Stellungen angekommen wurde es noch deutlich eindrucksvoller, da diese betoniert und somit besser erhalten waren. Am Gipfel gab es eine halbe Stunde Pause und die Möglichkeit für die Schülerinnen und Schülern für sich selbst das ehemalige Schlachtfeld etwas zu erkunden. Vom Gipfel aus folgten wir mehrere hunderte Meter dem Kamm, passierten den „Bremer Ratskeller“ (MG Nest und befestigte Bunkeranlage), sowie den „St. Gotthardt-Tunnel“ (ein betoniertes Dach, welches den Eingang zu einem inzwischen verschütteten Tunnel schützte.
Am Ende des Kamms, direkt bevor der Berg steiler abfällt, hatten wir einen unglaublichen Blick auf das Nebelmeer im Tal mit dem Schwarzwald am Horizont und die nicht mehr sichtbare Rheinebene, welche der ausschlaggebende Grund für die Auseinandersetzungen im Ersten Weltkrieg auf dem Hartmannsweilerkopf war. Wer diese Stellung hält, hatte die Kontrolle über die darunter liegende Rheinebene mit der damals so wichtigen Zugstrecke für Nachschub und Material.
Der in den Felsen hineingesprengte Bunker „Storchennest“ am vordersten Felsen mit verschiedenen Gängen und Leveln konnte auch nochmals ausgiebig untersucht und begangen werden. Ein Blick, welchen sich die meisten Schülerinnen und Schüler nicht entgehen lassen wollten, war das an der Rückseite des Felsen angebrachte Denkmal der Soldaten des 152 RI (Régiment d’Infanterie), welches den Hartmannsweilerkopf als „Menschenfresser“ symbolisiert und noch heute an den „Todesberg“ des 1. Weltkrieges erinnern soll.
Anschließend machten wir uns langsam auf den Rückweg und konnten, als wir beim Rückweg bei der Krypta eintrafen, diese noch von innen besichtigen. Ein Mann spielte in der Halle zwischen den Denkmälern eine Geige. Zur Feier des Tages (Tag des Waffenstillstandes [vom 1. Weltkrieg] – gesetzlicher Feiertag in Frankreich, gab es auf der ganzen Krypta Zeremonien mit hochrangigen Militärs, Staatsbediensteten und regionalen Staatsdienern.
Wir verließen das Gelände und besprachen noch die enorme Bedeutung der Region und besonders des Gipfels als Ort der deutsch-französischen Versöhnung, Kooperation und Zusammenarbeit für einen gemeinsamen Weg des Zusammenhalts und gegen den Krieg!