23/11/2022 von Von Christiane Sahli
Jugendliche wollen sich engagieren
Schülerinnen und Schüler entwickeln Ideen für Häusern
HÄUSERN. Zwölf Schülerinnen und Schüler der Fürstabt-Gerbert-Schule waren mit Schulleiterin Susanne Schwer der Einladung von Bürgermeister Thomas Kaiser gefolgt, die Gemeinde Häusern zu erkunden. Mit einem Frühstüchsbrunch im Rathaus ging es los, die Gruppe besuchte auch die Kläranlage, den Friedhof und die im Entstehen befindliche Nahwärmezentrale. Im Mittelpunkt des Vormittags standen aber Ideen zur Integration von jungen Geflüchteten, die in Häusern leben.
Eine größere Beteiligung und den Austausch mit Entscheidungsträgern hatten sich Jugendliche Anfang des Jahres im Rahmen des Projektes Jugendbeteiligung der Fürstabt-Gerbert-Schule gewünscht. DemWunsch trug Bürgermeister Thomas Kaiser nun gerne Rechnung. Er hatte
zwölf überwiegend aus Häusern stammende Schülerinnen und Schüler der Klassen sieben bis zehn eingeladen, auch Schulleiterin Susanne Schwer hatte sich eingefunden.
Schnell kamen Gäste und Gastgeber ins Gespräch. Sein Anliegen sei, junge Menschen dazu zu bewegen, sich mit der Gemeinde zu beschäftigen und sich einbringen, so der Rathauschef. Und so erhielten die Jugendlichen als Einführung zunächst die wichtigsten Informationen zur Gemeinde
Häusern.
Besonders am Herzen liege ihm die Integration von Geflüchteten, sagte der Bürgermeister.
Er sieht gute Möglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler, sich dabei zu engagieren. Und die Jugendlichen sahen es genauso – zusammen wurden an demVormittag viele Ideen entwickelt.Als
guten Einstieg nannte der Rathauschef Nachhilfeunterricht, eine Idee, die die jungen Häuserner aufgriffen.
Einen Zugang zu den Kindern ließe sich finden, wenn man sie erzählen lasse, was sie gerne machten und die Vorlieben dann mit in die Planung von Aktivitäten einzubeziehen, so ein weiterer Vorschlag. Ins Gespräch gebrachtwurden darüber hinaus kleine Fußballturniere,
Sport, Spiel und Spaß im Kur- und Sporthaus, Gesellschaftsspiele, Ausflüge und einiges mehr.
Und der Vorschlag von Bürgermeister Kaiser, auch manchmal gemeinsam zu kochen, wurde begeistert aufgegriffen. Dabei könne man Gerichte aus den Heimatländern der Geflüchteten zubereiten, so ein Vorschlag aus den Reihen der Schüler. Der Rathauschef plant zudem ein Wintergrillen, um den Geflüchteten die häufig unbekannte Jahreszeit näherzubringen. Einen weiteren Vorschlag hatte Schulleiterin Susanne Schwer: Sie regte an, zu den Treffen mit dem Bürgermeister, die auch in Zukunft geplant sind, geflüchtete Kinder und Jugendliche mitzubringen und in diesem Rahmen auch Vereinsvertretern die Möglichkeit zu geben, ihre Vereine vorzustellen.
Eines machte Bürgermeister Kaiser ganz deutlich: „Ihr müsst helfen“, rief er die Jugendlichen auf und bat sie auf, geflüchtete Kinder und Jugendliche persönlich anzusprechen und einzuladen.
Bevor sich die Schülermit dem Bürgermeister auf den Weg machten, um sich in der Gemeinde umzusehen, durften sie sich ins Goldene Buch der Gemeinde eintragen. Erste Station war dann die Kläranlage, Klärwärter Eric Rogg zeigte die Funktionsweise der Kläranlage auf, bevor es weiter zum Friedhof und zur Baustelle der Nahwärmezentrale ging.
Susanne Schwer bezeichnete den Vormittag als Zeichen, dass die Schule gehört wird, und zeigte sich zuversichtlich, dass sich das Projekt Jugendbeteiligung entwickeln werde. Pauline Rogg (14) will sich künftig für die Integration von Kindern mit Migrationshintergrund einsetzen. Sehr gut sei, sagte sie, dass vieles besprochenworden sei. Nicht jeder Bürgermeister interessiere sich so für seinen Ort, erklärte Jule Weiner (12), „aber unser Bürgermeister ist voll dabei“. Das Engagement von Jugendlichen sei gut für den Ort, findet Pascal Novak (15). Auch er möchte sich künftig für die Kinder Geflüchteter einsetzen und beispielsweise über die Ministranten informieren. Er erklärte sich nach der Veranstaltung auch bereit, Nachhilfeunterricht zu erteilen, sagte Kaiser und lobte das große Interesse der Schülerinnen und Schüler. „Wir werden dran bleiben“, versprach er.