30/03/2022 von Von Sebastian Barthmes
Kunst-Aktion für die Ukraine-Hilfe
Aktion vonWerbe- und Aktivkreis/Große Resonanz auf Spendenaufruf der Fürstabt-Gerbert-Schule/Kolleg lädt Kinder und Eltern ein
ST. BLASIEN. Mit großer Hilfsbereitschaft werden Kinder und Erwachsene empfangen, die vor dem Krieg aus der Ukraine geflüchtet sind.Nurwenige Tage nach einem Aufruf lagerten in der Fürstabt-Gerbert-Schule viele Spenden für Schüler, das Kolleg macht unterschiedliche Angebote, und der Werbeund Aktivkreis St. Blasien hat kurzfristig eine Kunst-Aktion zu Gunsten der örtlichen Ukraine-Hilfe gestartet.
Sehr beeindruckt habe sie die Bereitschaft, Schülerinnen und Schülern aus der Ukraine zu helfen, sagt die Rektorin der Fürstabt-Gerbert-Schule, Susanne Schwer. AmMontag hatte sie zu Spenden aufgerufen, und am Mittwoch waren die Tische imMultifunktionsraumbereits gut mit Heften, Stiften, Klebern, Umschlägen, Schulranzen, Mäppchen, Trinkflaschen und anderen Dingen gut belegt, die Schülerinnen und Schüler für den Schulbesuch benötigen. Sogar Sportschuhe hatte jemand zur Verfügung gestellt. Statt einer Sachspende konnte sie manch eine Geldspende in Empfang nehmen. Der Förderverein der Schule wird sich umdie Verteilung kümmern.
Immer mehr Kinder und Jugendliche melden die Gemeindeverwaltungen aus der Region der Schule, sagt Schwer, die dann Kontakt zu den Familien aufnimmt. Die Schülerinnen und Schüler aus derUkraine unterliegen zwar nicht der Schulpflicht, mehrere Kinder und Jugendliche, die in St. Blasien oder Umlandgemeinden untergekommen sind, wurden dennoch bereits angemeldet (wir berichteten).
Dreieinhalb Tage hat der Werbe- und Aktivkreis (WAK) von der Idee bis zum Start einer Kunstaktion benötigt, mit der die Ukraine-Hilfe in der Stadt unterstützt werden soll, sagt Einzelhändler Klaus Brand. „Kunstwerke für die Ukraine-Hilfe“ ist die von der Stadt unterstützte Spendenaktion überschrieben.
Christel Steier, die künstlerische Leiterin des internationalen Bildhauersymposiums, nutzt dafür ihre Kontakte zu vielen Künstlerinnen und Künstlern in der Region, sagt Manuel Kienzler, der das Projekt von Seiten der Stadt begleitet.
Kunstschaffende werden gebeten, Kunstwerke zur Verfügung zu stellen, die in den kommenden Wochen in den Geschäften präsentiert und zum Verkauf angeboten werden. Die Händler, so Brand, werden ihren Kunden die Idee vorstellen.
Kauft jemand ein Bild, kommt ein Teil des Erlöses der örtlichen Ukraine-Hilfe zu Gute.Wie groß der Spendenanteil ist, der auf das Ukraine-Konto der Stadtverwaltung überwiesen wird, entscheidet der Künstler oder die Künstlerin. Außerdem werden auch die Händler einen Beitrag dazugeben.Undwer keinKunstwerk kaufen, aber helfen will, kann natürlich dennoch einen Geldbetrag auf das städtische Konto einzahlen.
Rund 30 Kunstwerke von etwa 15 Künstlerinnen und Künstlern, darunter Gemälde und Skulpturen, konnten Christel Steier undManuel Kienzler bereits am Freitagnachmittag verteilen.Gezeigtwerden sie, wo es möglich ist, in den Schaufenstern. DieMenschen sollen die Kunstwerke beim Bummeln leicht entdecken, sagte Brand und fügt an: „Ich glaub’, das wird eine richtig gute Sache“. Immerwiederwerde es in den kommendenWochen auch Neues zu entdecken geben, denn manch einGeschäft kann nicht gleich von Anfang an Platz für ein Kunstwerk schaffen, sagt Kienzler. Außerdem können auch noch weitere Künstlerinnen und Künstler eigene Werke zur Verfügung stellen, ergänzt Brand.
Unterstützung erhalten Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die aus der Ukraine geflüchtet sind, auch im Kolleg St. Blasien. Dort sind bereits elf Flüchtlingskinder aufgenommen worden. Eine Lehrerin habe ein kleines Bildwörterbuch Ukrainisch-Deutsch erstellt, es soll eigens Sprachunterricht angeboten werden, und die Mitglieder der SMV (Schülermitverantwortung), unterstützen die neuen Mitschülerinnen und Mitschüler, wie an der Fürstabt-Gerbert-Schule, auch. Außerdembietet das Kolleg für Kinder aus der Ukraine dienstags und donnerstags eine Nachmittagsbetreuung (14.30 bis 15.30 Uhr)mit einemgemeinsamenMittagessen an.
Und damit auch die ukrainischen Eltern Kontakte knüpfen und sich austauschen können, lädt das Kolleg in Zusammenarbeitmit demFlüchtlingshelferkreis in der Zeit der Nachmittagsbetreuung zu Tee, Kaffee und Kuchen ein.