Schüler Metallbearbeitung

Unterrichtsstunde mit Pfiff

 Auszubildende erklären Schülern der Fürstabt-Gerbert-Schule den Umgang mit Metall.

ST. BLASIEN. Schrilles Pfeifen im Werkraum der Fürstabt-Gerbert-Schule (FGS) – der stechende Ton ist ein gutes Zeichen. Die von den Achtklässlern gefertigten Pfeifen funktionieren. Auch ein zweites Projekt können die Schülerinnen und Schüler zusammen mit ihren Gästen erfolgreich umsetzen. Ausbilder und Auszubildende des Lenzkircher Unternehmens Mesa Parts bringen den Jugendlichen den Beruf des Industriemechanikers näher.


Im Mittelpunkt steht am Donnerstagvormittag das Biegen von Materialien, vor allem Metall, erläutert Ausbildungsleiter Pirmin Winterhalder. Wie geht man vor, welche Besonderheiten muss man beachten – all das ist Thema des besonderen Unterrichts. Die Theorie können die Achtklässler dabei praktisch erleben: Vorgefertigte Werkstücke werden bis zum fertigen Produkt weiterverarbeiten.Die Schülerinnen und Schüler müssen dabei auch mitgebrachte Biegevorrichtungen verwenden, die von den Auszubildenden eigens angefertigt wurden. Dabei erleben sie, wie bei der Produktion auf Effektivität geachtet wird, erläutert Ausbildungsleiter Winterhalder. Für den Klebefilmabroller werde die Metallplatte in einem Arbeitsschritt mehrfach gebogen, erläutert er.Mit dem Biegen ist es nicht getan. Das Metall wird entgratet, es wird gefeilt, in vorgebohrte Löcher schneiden die Jugendlichen Gewinde. Dann können sie schließlich die Rolle, auf die später der Klebefilm gesteckt wird, eine Abreißkante und eine Kunststoffplatte als Fuß montieren.Mehrere Arbeitsschritte sind zu erledigen, bis ein Blechplättchen zu einer Pfeife geworden ist, die auch wirklich funktioniert. Mit der Blechschere wird die Form ausgeschnitten, es wird angerissen und mehrfach gebogen. Am Schluss darf die durchströmende Luft nicht zu viel oder zu wenig Platz haben, damit ein Pfeifton erzeugt wird, erklären die Azubis den FGS-Schülern. Der Erfolg ihrer Arbeit kann man schließlich deutlich hören.

Als Industriemechaniker müsse man Materialien und deren Eigenschaften genau kennen, sagt einer der Auszubildenden. Beim Biegen von Kunststoffen müsse man beispielsweise seine Flexibilität beachten, außerdem breche der Werkstoff schneller. Und manchmal werde auch Wärme eingesetzt, um ein Metallstück zu verformen.Für den Schulunterricht sei ein Besuch von Auszubildenden und deren Ausbildern eine wichtige Ergänzung, sagte FGS-Lehrer Daniel Back, das Wissen werde nachhaltiger vermittelt.Auch für die Unternehmen ist es wichtig, den Schülern die verschiedenen Berufe erlebbar zu machen, sagte Winterhalder. Denn neue Auszubildende finden die Firmen derzeit nicht mehr so leicht, wie es in der Vergangenheit der Fall gewesen sei. Und die selbst gefertigte Pfeife und der eigene Abroller werden die Jugendlichen positiv an den Besuch und den präsentierten Beruf erinnern.


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