Wir brauchen jetzt für jedes Fach zwei Lehrer

ST. BLASIEN. Der Schulbetrieb läuft wieder an, zumindest für dieAbschlussklassen. Mit großem Aufwand bereiten sich die Schulen darauf vor, Schülerinnen und Schüler unter besonderen Bedingungen zu unterrichten. Wie der Unterricht organisiert wird, erklärt Susanne Schwer, Rektorin der Fürstabt- Gerbert-Schule St. Blasien, im Gesprächmit Sebastian Barthmes.

BZ: Am 4. Mai öffnet die Fürstabt-Gerbert-Schule wieder ihre Türen, aber nicht für alle Schüler. Wer wird dann zum Unterricht erscheinen?

Schwer: 170 Schülerinnen und Schüler der neunten und zehnten Klassen, einige Kinder, die ab dem kommenden Montag für die Notbetreuung angemeldet sind. Und auch Präsenzunterricht wird es für einige Schüler geben.

BZ: Die Hygienebestimmungen sind streng.Wie bereiten Sie die Schule vor?

Schwer: Alle Klassenzimmer müssen so eingerichtet sein, dass der Eineinhalb- Meter-Abstand eingehalten werden kann. Jede Klasse wird in zwei Gruppen aufgeteilt, damit wir pro Raum nur etwa 15 Schüler haben. Wir haben auch ein Pausenhofkonzept erarbeitet und einen Notstundenplan erstellt. Mit Klebeband markieren wir auch dem Pausenhof und im Gebäude vor bestimmten Räumen Wartezonen. Der Hausmeister hat mit Unterstützung Desinfektionsspender gebastelt und aufgestellt.

BZ: Mit wie vielen Gruppen planen Sie?

Schwer:Wie haben drei zehnte und vier neunte Klassen. Ab dem 4. Mai werden also 14 Gruppen unterrichtet. Dazu kommen je eine Gruppe für die Notbetreuung und den Präsenzunterricht.

BZ: Wie organisiert die Schule das? 

Schwer: Weil alle Klassen geteilt werden, brauchen wir jetzt für jedes Fach zwei Lehrer. Wir hatten vorher schon einen Lehrermangel, den Unterricht unter diesen Bedingungen zu organisieren, war eine Herausforderung.

BZ: Sie haben von Präsenzunterricht für weitere Schüler gesprochen. Was bedeutet das?

Schwer: Schüler, die über den Fernunterricht nicht zu erreichen waren, müssen ab dem 4.Mai auch in die Schule kommen. Dann werden etwa zwölf Mädchen und Jungen der ersten bis zur achten Klasse in einerGruppe zusammengefasst. 

BZ: Fachunterricht ist aber dann nicht möglich.

Schwer: Nein, die Kinder werden unter Aufsicht einer Kollegin oder eines Kollegen die Aufgaben erledigen, die sie von ihren jeweiligen Lehrern bekommen haben.

BZ: Und was ist mit den Viertklässlern? 

Schwer: Die sollen erst später wieder unterrichtet werden. Wann das sein wird, ist aber noch unklar. Wenn sie aber wieder die Schule besuchen, werden sie verstärkt in Mathe, Deutsch und Sachunterricht unterrichtet, um sie auf den Besuch der weiterführenden Schulen vorzubereiten.

BZ: Und wann können wieder alle Schüler die Schule besuchen? 

Schwer: Das ist alles heute noch unklar. Auf alle Fälle ginge das unter den heutigen Bedingungen nicht. Bei so vielen Schülern hätte die Schule nicht genügend Räume, umdie vorgeschriebenen Abstände garantieren zu können.

–Susanne Schwer ist seit November 2016 Schulleiterin der Fürstabt-Gerbert-Schule in St. Blasien.

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